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Fake news im Bundestagswahlkampf – nur heiße Luft?

„Die Russen kommen“ – so lautete zu Beginn des Bundestagswahlkampfs die größte Angst der deutschen Medien. Nachdem die Regierung Putin offensichtlich den US-Wahlkampf und möglicherweise die Brexit-Entscheidung über gefälschte Nachrichten beeinflusst hat, befürchteten viele nun ein solches Vorgehen in Deutschland.

Aus diesem Grund plante der Marketingclub Düsseldorf in Kooperation mit der „Rheinischen Post“ und dem Wirtschaftsclub Düsseldorf schon frühzeitig eine Debatte zum Thema. kpunktnull unterstützte den Abend durch Referentenmanagement und -akquise.

Thomas Knüwer, Richard Gutjahr, Kai Gniffke, Michael Bröcker, Franziska Bluhm (v.l.)

Herauskam ein hochkarätiges Panel, das Veranstaltungen wie den Medientagen München oder der re:publica zur Ehre gereicht hätte, moderiert von der freien Medienberaterin und Bloggerin Franziska Bluhm sowie kpunktnull-Gründer Thomas Knüwer.

Kai Gniffke, als Leiter ARD Aktuell auch Chef von „Tagesschau“ und „Tagestehmen“, erläuterte das Projekt Tagesschau-Faktenfinder: Ein Redakteursteam sucht dafür im Social Web sowie auf einschlägigen Falschmeldungsseiten wie der Epoch Times oder den Allgemeinen Deutschen Wirtschaftsnachrichten nach herumlaufenden Fake News und recherchiert diese nach.

Ein solches Vorgehen sah „Rheinische Post“-Chefredakteur Michael Bröcker für sein Haus als nicht machbar an. Doch spielten Falschmeldungen durchaus eine Rolle in Redaktionskonferenzen. Er setzt auf journalistisches Handwerk.

Doch auch dieses wird kaum die Anhänger rechter Verschwörungstheorien überzeugen, da waren sich alle einige. In deren Fokus geriet Richard Gutjahr vom Bayerischen Rundfunk, einer der multimedialsten Journalisten Deutschlands. Nachdem er beim IS-Anschlag von Nizza zugegen war und seine Tochter beim Amoklauf im Münchener Olympiazentrum, bastelteten sich Wirrköpfe wie Reichsbürger oder der Kopp-Verlag Verschwörungstheorien mit Gutjahr und seiner Familie als mögliche Beteiligte. Dagegen tun könne man nur eins, sagte Gutjahr: Früh entsprechende Personen anzeigen und mit voller juristischer Breitseite arbeiten.

Die rege Diskussion im vollbesetzten Wirtschaftsclub zeigte, wie sehr das Thema auch Entscheider in der Wirtschaft beschäftigt. Und das obwohl der eigentliche Auslöser der Debatte sich als Fehlkalkulation erwies: Denn im Wahlkampf spielten Fake News bislang keine Rolle.

Die Berichterstattung der „Rheinischen Post“ finden Sie unter diesem Link. 

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